Mitte/Ende Juli habe ich die Entscheidung getroffen mir einen neuen Kühlschrank zu kaufen, einen Standardkühlschrank mit Gefrierabteil. Da bisher nur ein kleiner vorhanden war, musste ein Upgrade her. Und mit dieser Entscheidung würde in Zukunft auch mehr Spaß am Kochen entstehen, also los ging es. Nach über sechs Wochen Wartezeit kam er, meine neue Liebe. Einkaufen kann soooo viel mehr Spaß bringen, wenn Platz vorhanden ist.
Da ich nicht gern Kimchi kaufe und der Aufwand recht hoch ist, wollte ich möglichst viel Kimchi selber machen. Und seien wir ehrlich, es schmeckt einfach besser! Vorweg sei gesagt, dass es viele verschiedene Rezepte gibt, hier nur eines von vielen. Der neue Kühlschrank war auch entsprechend darauf ausgerichtet, viele eingelegte und fermentierte Lebensmittel zu lagern. Einkaufsliste wurde erstellt und so wurde auch eingekauft: 12 Chinakohl-Köpfe á 800g ergeben ein Rohgewicht von 9,6 Kilogramm. Die Zahl war schon mal Spitze! Die Vorfreude noch größer. Der Großteil zur Verwertung findet man auf den Bildern.
Der Kohl wurde dann halbiert und geviertelt und jedes Blatt wurde mit Salz bestreut und anschließend in eine (die größte dieses Typs) IKEA-Kiste mit Salzwasser eingelegt. Das Salz ist dazu da, die weiße Bestandteile des Kohls biegsam zu machen, sodass die Blätter nicht brechen. Über Nacht wurde der Kohl dort gebadet.
Am kommenden Tag musste der Kohl dann gewaschen werden, um das Salz zu reduzieren. Damit der Kohl genug Zeit hat abzutropfen, wurde in der Zwischenzeit die anderen Bestandteile des Kimchis vorbereitet. Um möglichst effektiv zu arbeiten, sollte nun das Reismehl vorbereitet werden, da dieses Produkt noch abkühlen muss und die Abkühlzeit genutzt werden kann, die anderen Lebensmittel vorzubereiten. In Wasser die getrockneten Shiitake-Pilze und Algenblätter geben und nach dem Aufkochen auf mittlere Flamme runterdrehen und fünf Minuten zusammen köcheln. Danach die Pilze und die Blätter rausnehmen und das Reismehl hinzufügen. Danach die Masse in einer Art klebrigen Zustand rühren und vom Herd nehmen und abkühlen lassen.
Nun das Grünzeug vorbereiten, Frühlingszwiebeln und Knochblauchzwiebeln waschen und ein möglichst gleichgroße Stücke schneiden. Die Enden habe ich jeweils entfernt. Karotten und Kohlrabi schälen und in dünne Streifen schneiden. Ich habe eine Hilfe benutzt, das geht dann schnell und einfach. Nur zu empfehlen. Wie es aussieht, seht ihr im folgenden Bild. Danach wurden ca. 50 Knoblauchzehen gepellt und mit ein paar Ingwerstücken im Mixer zu einer feineren Masse zerkleinert. Das gleiche Spiel mit den Chilis, Zwiebeln und Äpfeln. Die Äpfel bringen noch eine süße Note zum Kimchi, was den Geschmack noch verbessert. Das Chili ist optional, aber ich wollte es mal ausprobieren. Es hat auf jeden Fall einen leichten Kick ;-) Die gesalzenen Krabben wurden nach dem Mixer mit Zucker, Salz und Fischsauce vermischt.
Nun bleibt nur das Mischen aller vorbereiteten Zutaten zu eine Masse. Da empfehle ich alle festen Zutaten zuerst zusammen zu mischen und dann die flüssigen. Das Ergebnis sollte dann in etwa so aussehen:
Ich habe noch den Rest Honig in der Küche dazugegeben, da man das in der einen oder anderen Region in Südkorea so macht (z.B. Jeolla-do).
Wenn man bei dem letzten Schritt angekommen ist, fängt der eigentliche Spaß erst an! Es sind jetzt die Restarbeiten übrig, aber die Spannung steigt. Den abgetropften Kohl nun Stück für Stück mit der Masse verbinden, in dem man die Stücke Blatt für Blatt mit der roten Masse bestreicht. Eine Hand hält den Kohl, die andere arbeitet. Wenn dann alle Stücke verarbeitet sind, sind auch die Boxen idealerweise bis oben hin voll.
Boxen schließen und zwei bis drei Tage bei Zimmertemperatur lagern damit die Fermentierung einsetzt. Anschließend dann die Boxen im Kühlschrank kühlen und bei Gelegenheit das ein oder andere Stück zum Kochen oder Naschen genießen :-D
Damit ist der Tag aber nicht abgeschlossen. Zur Tradition gehört, Reisbier, gekochtes Schweinefleisch (meistens Schweinebauch) und das eben fertige Kimchi bei einer ruhigen Minute zu genießen! Guten Hunger :-)